Die katholische Kirche kennt sieben Sakramente. Der Begriff Sakrament kommt vom Lateinischen „sacramentum“ und bedeutet übersetzt so viel wie „Heilszeichen“. Es ist ein sichtbares Zeichen für die unsichtbare Liebe Gottes.

Taufe

Die Taufe ist das erste und grundlegende Sakrament, durch das ein Mensch in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen wird. Theologisch ist die Taufe eine reinigende und heiligende Neugeburt des Menschen im Geist und in der Gnade Jesu Christi. 

Der Ritus der Taufe besteht darin, dass der Täufling in Wasser getaucht oder sein Kopf mit Wasser übergossen wird. Die Tauffeier ist mit verschiedenen ausdeutenden Riten verbunden, die das Geschehen deuten: Salbung mit Öl, Überreichung von Taufkerze und Taufkleid. Die Taufe prägt dem Getauften ein unauslöschliches geistliches Siegel auf, zum Zeichen, dass er Christus angehört. Eine gültig gespendete Taufe kann nicht wiederholt und nicht widerrufen werden.

Wenn Sie ihr Kind taufen lassen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt zum Pfarrbüro Ihres Wohnsitzes auf.

Eucharistie

Die Eucharistie ist Quelle und Höhepunkt des ganzen kirchlichen Lebens. Sie geht auf die Feier des letzten Abendmahls zurück, das Jesus am Vorabend seines Todes mit seinen Jüngern gefeiert hat (vgl. Lk 22,19) und dabei auch den Traditionsstrang des jüdischen Paschamahles aufnimmt. Seit den frühesten Tagen der Kirche versammeln die Christen sich in ihren Häusern, um am „Tisch des Herrn“ teilzuhaben und miteinander „das Brot zu brechen“ (1 Kor 10,16–21). Nach dem Glauben der Kirche ist Christus selbst unter den Zeichen von Brot und Wein, die in der Eucharistie dargebracht werden, anwesend („Realpräsenz“).

Wenn Sie ihr Kind zur Erstkommunion anmelden wollen, nehmen Sie bitte Kontakt zu Schwester Rossana Solai auf: sr.rossana@muenchner-dom.de

Firmung

Mit der Firmspendung bekräftigen Kinder bzw. Jugendliche ihren Glauben und ihre Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Kirche. Sie empfangen „die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“. Das Firmalter liegt meist bei 14 Jahren. Oft wird die Firmung von einem Bischof (Weihbischof) oder einem durch den Bischof beauftragten Priester gespendet. Die Firmung gehört neben der Taufe und der Erstkommunion zu den Initiationssakramenten.

Wenn Sie ihr Kind zur Firmung anmelden wollen, nehmen Sie bitte Kontakt zu Diakon Matthias Scheidl auf: m.scheidl@muenchner-dom.de

Beichte

„Beichte befreit!“ Diese Erfahrung durften schon viele Menschen in der Heilig-Geistkirche machen. Jesus gab seinen Aposteln noch am Osterabend die Vollmacht, Sünden zu vergeben:

„Wem ihr die Sünden vergebt dem sind sie vergeben, wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert“ (Joh 20,22-23)

Diesen Auftrag, den die Apostel bekommen haben, bewahrt die Kirche bis zum heutigen Tag. Priester dürfen das Geschenk der Sündenvergebung in der Beichte weitervermitteln.

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Wenn wir sündigen, tun wir etwas, was dem Plan Gottes nicht entspricht. Wir verletzten also

  1. die Liebe Gottes, ja Gott selbst,
  2. die Gemeinschaft oder unsere Mitmenschen
  3. uns selber, da wir uns unter unserer Würde verkaufen und nicht unser ganzes Potenzial entfalten.

Ein „schlechtes Gewissen“, ein allgemeines schlechtes Lebensgefühl, Uneinigkeit oder sogar Kriege zeigen uns, dass es Sünde gibt und diese dem Menschen schadet.

Wie Beichte ich?

Das Sakrament der Buße kann die Wunden und Brüche in unserem Leben heilen, indem:

  • wir unsere Sünden bereuen,
  • diese vor dem Priester persönlich bekennen und
  • den Vorsatz fassen, nicht mehr zu sündigen und die Sünden freiwillig wieder gut machen wollen.

Eine Beichte oder ein Beichtgespräch – dieses findet dann meist in einem Beichtzimmer statt, wo sich Priester und Beichtender gegenübersitzen – verläuft dementsprechend:

Besinnen:

An einem ruhigen Platz erforsche ich vor der Beichte mein Gewissen und besinne mich, wo ich gesündigt oder Gutes unterlassen habe. Dabei kann mir ein „Gewissensspiegel“ oder eine andere Beichthilfe im ausliegenden Gotteslob (ab Nr. 596) helfen.

Bereuen:

Ich versuche meine erkannten Sünden zu bereuen. Wenn ich sie richtig erkannt habe, dann tun sie mir leid, weil ich dadurch Gott und meinem Nächsten Schlechtes getan habe.

Bekennen:

Ich gehe in den Beichtstuhl oder das Beichtzimmer, wenn ich an der Reihe bin. Meist gibt mir eine Lampe in der Nähe des Beichtortes das Zeichen, ob der Beichtstuhl frei ist. Der Priester beginnt mit dem Kreuzzeichen und wartet auf das freie Bekenntnis meiner Sünden.

Bitte um Verzeihung:

Ich deute dem Priester an, dass dies alle meine Sünden sind. Der Priester wird nun ein aufbauendes Wort sagen oder mit mir ein angemessenes Gespräch beginnen, welches mir helfen und mich aufbauen soll. Danach tut er das wichtigste: Er spricht mich im Namen der Kirche von meinen Sünden frei mit den Worten:

Gott, der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden. So spreche ich dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Bessern:

Ich bekomme vom Priester eine kleine Aufgabe, die ich nach der Beichte zur Wiedergutmachung meiner Sünden zu erfüllen habe. Danach darf ich den Beichtstuhl als innerlich anderer Mensch verlassen und ein „neues Leben“ beginnen.

Beichte – Tipps

  • Der Priester darf unter keinen Umständen etwas aus der Beichte oder dem Beichtgespräch weitererzählen!
  • Der Priester hat schon ziemlich viele Sünden von den unterschiedlichsten Leuten gehört. Ihn kann nichts erschrecken!
  • Wir hatten den Mut, die Sünde zu tun! Deshalb haben wir auch Mut, sie zu beichten!
  • Stell dir vor, du bist nach der Beichte frei von deiner ganzen Vergangenheit!
  • Du kannst deinen Beichtpriester frei wählen!
  • Nur eine aufrichtige Beichte macht uns wirklich frei und heil!

Wann beichte ich?

In Heilig-Geist gibt es viele Möglichkeiten, das Sakrament der Beichte zu Empfangen.

Regelmäßige Beichtzeiten:

  • Donnerstags 10:00 – 12:00 und 15:45 – 17:30 Uhr
  • Samstags 8:30 – 9:15 Uhr
  • Im Rahmen des STAY and PRAY am 2. Samstag im Monat 20:00 – 23:00

Außerordentliche Beichtzeiten:

  • Bei den regelmäßigen Gebetsabenden am Samstagabend | bei „24h für den Herrn“ | am „Barmherzigkeitssonntag“
  • Sie können auch einen individuellen Termin mit einem Priester der Pfarrei telefonisch vereinbaren über das Pfarrbüro: 089-2421 6890

Ehe

Unter der Ehe wird eine lebenslange Gemeinschaft von Mann und Frau verstanden. Das Ehesakrament spenden sich die Eheleute selbst vor einem Priester oder Diakon und zwei Zeugen. Da der Ehebund eine lebenslange Gemeinschaft und damit unauflöslich ist, kennt die katholische Kirche keine Ehescheidung. Allerdings ist es möglich, dass eine Ehe aus bestimmten Gründen annulliert wird.

Wenn Sie auf dem Gebiet der Pfarrei Heilig Geist wohnen und kirchlich heiraten wollen, nehmen Sie bitte Kontakt mit dem Pfarrbüro auf.

Ehevorbereitungskurse:

https://www.ehe-und-familie.info

Brief von Papst Franziskus an die Ehepaare anlässlich des „Familienjahres Amoris laetitia“

https://www.erzbistum-muenchen.de/cms-media/media-57752720.pdf

Weihe

Das Sakrament der Weihe gliedert sich in drei Stufen: die Weihe zum Diakon, die Weihe zum Priester und die Weihe zum Bischof. In allen drei Weihestufen wird das Sakrament durch die schweigende Handauflegung und durch das Weihegebet des Bischofs gespendet. Neben der Salbung mit Chrisam bei der Bischofs- oder Priesterweihe kommen weitere ausdeutende Riten hinzu: beim Diakon das Überreichen des Evangeliars, beim Priester die Überreichung von Brot und Wein für die Eucharistiefeier und beim Bischof die Überreichung des Evangeliars und der Insignien. Spender des Weihesakramentes ist jeweils der Bischof. Die Bischofsweihe darf nur mit päpstlicher Beauftragung und unter Hinzuziehung zweier mitweihender Bischöfe gespendet werden.

Weitere Informationen für Interessierte:

https://www.priesterseminar-muenchen.de

https://diakone.de

Krankensalbung

Bei der Krankensalbung legt der Priester einem Kranken die Hände auf, salbt ihn mit Öl und spricht ihm zeichenhaft das von Christus verkündete Heil zu, vor allem die Befreiung von der Macht der Sünde. Die Krankensalbung soll dem Kranken Stärkung und Linderung sowie das Vertrauen auf den Beistand Christi schenken. Volkstümlich wird sie häufig noch als „Letzte Ölung“ bezeichnet, da sie lange Zeit nur Sterbenden gespendet wurde. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wird sie aber als ein Sakrament für schwer Erkrankte verstanden. Sie kann mehrmals im Leben empfangen werden, auch schon vor einer schwierigen Operation, bei ersten Anzeichen einer schweren Erkrankung oder im hohen Alter. Gültig spenden kann die Krankensalbung nur ein Priester. Er salbt Hände und Stirn des Kranken mit reinem Olivenöl, das jedes Jahr in einer eigenen Messfeier in der Karwoche vom Bischof geweiht wird. Dabei spricht er die Spendeformel: „Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes: Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf.“ Wenn Sie das Sakrament der Krankensalbung empfangen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt mit dem Pfarrbüro auf.